Bericht von Anna Martens und Tobias Thumm

 

Freitag

Am Freitag sind wir (Nici, Anna, Tobi und Herr Schmidt) nach dem Mittagessen – bzw. nach Tobis Chemieklausur – gegen 14.30 Uhr in Kiel am Zoologischen Museum losgefahren. Die knapp dreistündige Fahrt nach Sylt verging so schnell wie leider das ganze Wochenende. Versüßt wurde die Fahrt von Nimm-Zwei, Schoko-Bons und selbstgemachten Blätterteigtaschen und schönen Gesprächen. Auf dem Weg durch die wunderschöne Landschaft Schleswig-Holsteins an Bauernhöfen und schönen Feldern vorbei und nicht zu vergessen mit dem Autozug über den Hindenburg-Damm berichtete jede*r über seine*ihre derzeitigen Vorhaben und Projekte. So verging die Zeit rasend schnell.

Nachdem wir angekommen waren, luden wir unser Gepäck ab und erhaschten einen ersten Blick über das Wasser. Eine Mischung aus Sonnenschein und steifer Brise mit Salzgeruch begrüßte uns auf Sylt. Anschließend knobelten wir aus, wer das beste Zimmer mit Meerblick bekam. Trotz der Wahl der Miesmuschel zeigte Nici in der zweiten Nacht erbarmen und ließ Tobi, den eigentlichen Verlierer im Zimmer der Begierde schlafen.

Danach lebten wir uns kurz ein und liefen los, um noch bei Tageslicht am Strand spazieren zu gehen. Sonne, Strand und tolle Gespräche… das muss man nicht weiter ausführen. :) Abends kochte Herr Schmidt mit unserer Hilfe Chili sin Carne. Ausgehungert von der Chemieklausur war Tobi maßgeblich daran beteiligt, das Essen zu verstoffwechseln. Anschließend ließen wir den Abend entspannt ausklingen.

 

Samstag

Es half alles nichts: Nici musste trotz Einwände um 8.00 Uhr an einem Samstag aufstehen. Nach einem Kaffee und dem Frühstück hatte nicht nur Anna, sondern auch Nici einen Grund zum Leben gefunden und war bereit für das, was kommen würde: unsere Vorträge, die Uwe-Düne und der nördlichste Punkt Sylts: Der Ellenbogen bei List! Gestärkt und mit Vorfreude gingen die Vorträge los. Wer anfangen musste, war eigentlich trivial, denn schließlich hatte Anna als Anfangsbuchstaben ein „A“ und einen Palindrom-Namen. Doch durch geschickte Überzeugungskraft ließ sie Tobi den Vortritt. In seinem Vortrag referierte er über die Agrarrevolution und die Folgen dieser auf dem Menschen. Gemäß des Leitsatzes „Use it or lose it“ ordnete er anhand von Skelettfunden ein, ob das Sesshaftwerden des Menschen als positiv zu bewerten ist. Der Leitsatz zog sich durch das Wochenende und ist gerade bei Nici zu einem Credo geworden, um die Gruppe bei den Spaziergängen zu motivieren. Das tat sie sehr engagiert.

Anschließend referierte Anna, ob die Bibel körperliche Züchtigung von Kindern verlangt. Besonders interessant war für die Audienz der Gedanke, die Bibel nicht als festes Gedankenkonstrukt zu sehen, sondern in der "Tradition des Wandels". Außerdem konnte Anna die Audienz überzeugen durch Analogien zur Straßenverkehrsordnung. Das Modell, das Anna vorstellte, diente letztendlich unter der ersten Dimension „Einzelfallentscheidung“ als Legitimation für alles am Wochenende. Als letztes hielt Nici ihren Vortrag über die Reproduktionsorgane von Schwimmkrabben. Dieser stellte sich als Reise in die maritimen Bereiche unserer Erde heraus und zeigte die unterschiedlichen Evolutionsgeschwindigkeiten bei Lebewesen und deren Merkmalen auf.

Als nächstes fuhren wir zum ersten Spot und ließen die 52,5 Meter hohe Uwe-Düne auf uns wirken. Auf der Treppe der Düne führte Anna aus, was am Namen Tobias das theophore Element sei und was dieses bedeutet. Sie musste jedoch feststellen, dass es quasi unmöglich ist, gleichzeitig hebräische Wortwurzeln zu erklären und eine relativ steile Treppe zu erklimmen. Oben angekommen einigte sich die Gruppe für einen Euro ein Fernrohr freizuschalten und beobachtete die Gegend mit Adleraugen

Nach einem Spaziergang am Meer fuhren wir zurück und aßen das Chili sin Carne vom Vorabend auf. Nach der Stärkung fuhren wir nach List an den Ellenbogen. Neben Schafen, tollem Strand und super Bildermotiven fand die Gruppe etwas Interessanteres: Blasentang! Diese kann man wie Verpackungsfolie zerdrücken und platzen lassen. Stressbewältigung mal anders, aber sehr effektiv. Trotz des kalten Windes vertrat Nici die Meinung keine Mütze zu brauchen, obwohl man laut Nicole über den Kopf die meiste Wärme abgebe. Zu diesem ambivalenten Verhalten plädierte sie für eine Sonnenbrille. Anna und Tobi haben die Prioritäten andersherum gesetzt. Abend machten wir Pizza selber, aßen mit Kerzenlicht und beendeten den Abend mit einer Feuerzangenbowle. Zwischendrin beobachteten wir die Sterne, die aufgrund der geringen Hintergrundstrahlung hervorragend zu sehen waren.

 

Sonntag

Nachdem Herr Schmidt am ersten Tag das Frühstück vorbereitete, waren heute die Stifties dran. Das bedeutete früher aufstehen und den Tisch decken. Nach dem Frühstück stellte Herr Schmidt das Parkinson-Sprach-Projekt vor und animierte die Gruppe am Beispiel des Vortrags über den Riesenkalmar, der drei Herzen und tellergroße Augen besitzt, sowie blaues Blut durch Hämocyanin von Nici sich einzubringen. Nach einer Feedbackrunde stand Einpacken und Saubermachen auf dem Plan. Anschließend fuhren wir los. Unterwegs stellte sich dann während des Wartens auf den Autozug heraus, dass Tobi ein Ravenclaw, gemäß des sprechenden Huts aus Harry-Potter ist. Die Wahl wird bis heute angezweifelt. ;)

Gegen Nachmittag kamen wir erholt und mit schönen Erinnerungen in Kiel an.

 

Eckdaten des Events

Klausur­wochen­ende auf Sylt
Datum 01.04.2022 - 03.04.2022
Teilnehmende Anna Martens, Gerhard Schmidt, Nicole Schröter, Tobias Thumm
Organisation Nicole Schröter

 

Ein paar Bilder